Onkologie – warum eine bedarfsdeckende Ernährung für Patient*innen so wichtig ist

August 30, 2021

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In Kürze

Mangelernährung während der onkologischen Behandlung kann gravierende Folgen für die Effizienz der Therapie und die Lebensqualität der Betroffenen haben. Der Pocket Guide «Ernährungsscreening in der ambulanten Onkologie» unterstützt Fachpersonen im standardisierten Ernährungsmanagement. Jetzt kostenlos bestellen: onkologie.ch@fresenius-kabi.com.


 

Verminderte Effizienz oder gar Unterbruch der Therapie sowie reduzierte Lebensqualität– das sind mögliche Folgen einer Mangelernährung während einer Krebstherapie. Sylvia Huber, Ernährungsberaterin BSc, und Dr. med. Matthias Egger zeigten in ihrem Referat am virtuellen Kongress Nutrition 2021 vom 24. Juni 2021, wie Mangelernährung mit einem standardisierten und validierten Vorgehen frühzeitig erkannt werden kann, um diesen gravierenden Folgen mit gezielten Massnahmen zu begegnen.

 

20 von 100 Patient*innen sind bei Diagnosestellung mangelernährt

Jede/r 5. onkologische Patient*in ist bereits zum Zeitpunkt der Diagnose mangelernährt. Mit fortge­schrittenem Krebs sind es 8 von 10 Patient*innen. Bis ein Drittel der Todesfälle ist die Folge einer Tumorkachexie. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig das frühzeitige Erkennen einer Mangelernährung ist, um eine bedarfsdeckende Nährstoffzufuhr während des gesamten Therapieverlaufs zu gewährleisten.

 

Ziel: Mangelernährung frühzeitig erkennen
Die SVDE Fachgruppe Onkologie mit Projektleiterin Sylvia Huber in Kooperation mit Fresenius Kabi, Oncomedical und Pfizer sowie den relevanten Fachgesellschaften haben dafür den Pocket Guide «Ernährungsscreening in der ambulanten Onkologie» entwickelt. Er ist Teil der Vision, ein schweizweites Werkzeug für den Praxisalltag zu schaffen, das den Therapieverlauf mit frühzeitigem Ernährungs­management positiv beeinflussen hilft. Der Pocket Guide für medizinische Fachpersonen der Onkologie empfiehlt das Patient Generated-Subjective Global Assessment Short Form (PG-SGA SF), welches ein 4-in-1-Tool ist. Dieses um­fasst die Bereiche Screening, Assessment, Interventions-Triage und Outcome-Monitoring.

 

Risiko für Mangelernährung: Symptomorientiert erfassen

Im Zentrum steht ein Patientenfragebogen, der PG-SGA SF, mit dem das Risiko einer Mangelernährung symp­tomorientiert erfasst wird. Dieser enthält nicht nur direkt ernährungsbezogene Fragen, sondern auch Fragen zum Aktivitäts- und Funktionsniveau, welche wichtige Hinweise auf eine drohende Mangelernährung geben. Jede Antwort ist mit einer Punktzahl bewertet. Assessment-Tabellen im Pocket Guide unterstützen Fachpersonen bei der Interpretation der Ergebnisse. Die Auswer­tung erfolgt im Ampelsystem und enthält je Punktezahl-Bereich empfohlene Massnah­men. Das Screening mit dem PG-SGA SF im Pilotprojekt am ZeTuP zeigte, dass knapp die Hälfte der Patient*innen ei­nen Hinweis auf eine Mangelernährung aufwiesen, welche eine Intervention durch die Ernährungsberatung erforderten.

 

Ernährungsmanagement: eine interdisziplinäre Aufgabe

Umfassendes Ernährungsmanagement von onkologischen Patient*innen ist ein interdisziplinäres Team-Projekt. Es benötigt standardisierte Abläufe, klare Verantwortlichkeiten und eine stete Sensibili­sierung der Patient*innen und ihrer Angehörigen, um die Effizienz zu steigern, die therapeutischen Ergebnisse – und nicht zuletzt – ihre Lebensqualität zu verbessern. Der Pocket Guide «Ernährungsscreening in der ambulanten Onkologie» ist ein Werkzeug dazu, das im Pra­xisalltag gut und sehr zeitsparend einsetzbar ist und diese Ziele optimal unterstützt.

 

Sie können die Unterlagen unter onkologie.ch@fresenius-kabi.com bestellen:

 

  • Pocket Guide in Deutsch oder Französisch (gedruckt oder digital)
  • PG-SGA SF Fragebogen für Patient*innen zum Personalisieren für Ihre Praxis (digital)